Gelebte Inklusion

Künstlerische Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung

 

Theater aus ganz besonderem Blickwinkel gibt es bereits seit 2005 zu erleben, direkt und authentisch, voller Spielfreude und Intensität: in den regelmäßigen Produktionen der Theatergruppe aus Menschen mit unterschiedlichsten Behinderungen.

 

Seit Januar 2012 gibt es für Mitglieder dieser Gruppe in Kooperation mit der Lebenshilfe Reutlingen, den Bruderhaus-Diakonie-Werkstätten Reutlingen, der LWV.Eingliederungshilfe Rappertshofen und der Fakultät für Sonderpädagogik der PH Ludwigsburg ein besonderes Angebot: Zwei komplette Arbeitstage pro Woche verbringen sie im Theater und werden dort in Grundlagen der Schauspielarbeit geschult und entsprechend ihrer individuellen Begabungen gefördert. Somit blickt die Tonne nun schon auf über zehn Jahre erfolgreiche inklusive Theaterarbeit in den eigenen Räumlichkeiten zurück.

 

Daraus folgt, dass das Theater hinsichtlich der Besetzung keinen Unterschied mehr macht zwischen Schauspieler*innen, die den klassischen Weg über eine Schauspielschule genommen haben, und Darsteller*innen mit Behinderungen, die von der Tonne am Haus ausgebildet werden. Dieses Alleinstellungsmerkmal im deutschsprachigen Raum ermöglicht auch in der kommenden Spielzeit 2024/25 die Inszenierung einer diversen Bandbreite an Stoffen: Neben der Mitwirkung in Klassikern wie »Die Blechtrommel« und dem Sommertheater »Der Name der Rose« werden unter Einbezug des gemischten Ensembles bei »Pu der Bär« und »Wolf« erstmals auch Stücke für jüngeres Publikum inklusiv besetzt sein.

 

Der Nachwuchs wird an der Peter-Rosegger-Schule gepflegt, die mit Tonne-Unterstützung eigene Stücke herausbringt. Strahlkraft weit über Reutlingen hinaus entwickelt das inklusive Großprojekt, wenn das Theater 2024/25 das Festival »Kultur vom Rande« mitorganisiert, sowie durch eine neu geschmiedete Partnerschaft mit der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart, welche die dortigen Schauspielstudierenden und das inklusive Tonne-Ensemble in regelmäßigen Austausch bringt.

 

 

 

»Eine Freizeittheatergruppe für Menschen mit Behinderung war es am Anfang. Daraus hat sich ein weit über Reutlingen hinaus beachtetes inklusives Projekt entwickelt […]« − REUTLINGER GENERAL-ANZEIGER 4.4.23