Kindereien
von Raymond Cousse // Monospektakel
Ein Junge erzählt vom Aufwachsen in einem Dorf nahe Paris. Die schauerliche Nachkriegsgesellschaft der Erwachsenen versteckt sich hinter ihrer Maske aus Prüderie und Pragmatismus. Bedingungslose Archetypen versuchen, den Jungen zu einem funktionierenden Teil des Systems zu formen. Doch der Heranwachsende gerät immer tiefer in diese Welt der Sexualität und der Machtspiele, die ihn umgibt, und erahnt, dass das Leben komplizierter ist, als es die Älteren zugeben.
Der Kunstgriff des Autors besteht darin, dass er in seinem komödiantisch-düsteren Monodram die Episoden der Kindheit erzählt, indem er sich der Rückerinnerung des Erwachsenen auf die Erlebnisse und Träume der Kindheit bedient. Darum spielt ein Erwachsener den Jungen wie auch alle anderen in dieser Erzählung auftretenden Personen. Im Stil einer theatral-poetischen Schauerromanze zeichnet Regisseur Stefan Rogge das Bild einer surrealen, morbiden Erwachsenenwelt, aus der das staunende Kind versucht einen Sinn zu erkennen.
Regie: Stefan Rogge
Mit: Karlheinz Schmitt
Dauer: 90 min
Trailer: vimeo.com/287395968
Karlheinz Schmitt spielt die Wechsel und Brüche – zwischen Melancholie und Komik, Tragik und Zärtlichkeit – grandios – Oberhessische Presse 21.02.2018