Absurda Comica oder Herr Peter Squenz || Sommertheater
Schimpf(f)spiel in drei Aufzügen von Andreas Gryphius
Nachdem die traditionelle Sommertheater-Reise das Tonne-Ensemble in den letzten Jahren von Frankreich, Irland über Spanien nach England und zuletzt ins »holländische« Italien führte, unternimmt das Theater Reutlingen Die Tonne dieses Jahr einen spielerisch aufregenden Ausflug zu den Wurzeln des deutschen Gelächters!
Sonst eher als wortmächtiger Barocklyriker und Beschwörer menschlicher Vergänglichkeit bekannt, zeigt sich Andreas Gryphius (1616–1664) mit seiner Komödie ABSURDA COMICA oder Herr Peter Squenz von einer unerwartet burlesken Seite.
Schauplatz seines Possenspiels ist das kleine Dorf Rumpelskirchen, dem der König eines Tages einen Besuch abstatten will. Anlass genug für den kunstbeflissenen und geltungssüchtigen Schulmeister Peter Squenz, sich als Dichter mit einem Theaterstück über das (eigentlich) tragische Liebespaar Pyramus und Thisbe aus Ovids METAMORPHOSEN profilieren zu wollen! Dieses Werk will er mit Hilfe einer Gruppe von Handwerkern und dem Narren »Pickelhering« aufführen, deren Mitglieder sich – sonst eher eine Art Turnverein – plötzlich ebenso zu höherer Theaterkunst und Musikkunst berufen fühlen. Schon bei der Rollenverteilung kommt es zu ersten Eifersüchteleien untereinander, diversen »Mimeneitelkeiten« und einer großen Diskrepanz zwischen Wollen und Können. Die ständige Vermischung von Rolle und privaten Eigenarten der Mitspieler führen bei der eigentlichen Aufführung dann erst recht ins theatralische Chaos, das der anarchistische »Pickelhering« immer wieder provoziert und das Squenz, als Vertreter der Ordnung, immer wieder abzuwenden versucht…
Ein clowneskes Spiel, in dem es um die Komik des Scheiterns geht, mit deftigem barocken Sprachwitz, schrägen Typen und viel Musik!
Regie: Carl-Herbert Braun
Ausstattung: Tijen Berber
Musikalische Einstudierung: Michael Schneider
Regieassistenz: Susanna Gaidolfi
Schneiderei: Tina Löffler
Mit: Thomas B. Hoffmann, Roberto Martinez Martinez, Romeo Meyer, Michael Schneider, Uwe-Peter Spinner, Eric van der Zwaag
Technik/Inspizienz: Boris Gonzalez, Christoph Henning, Andreas Renken
Premiere am 05.07.2007