Capa – Portrait eines Kriegsfotografen UA

Collage von Enrico Urbanek

In Zusammenarbeit mit der Zeitenspiegel-Reportageschule Günter Dahl

 

Kriegsfotografen leben gefährlich, denn nur die sensationellsten, ergreifendsten Bilder werden publiziert und so müssen sie immer ganz vorne mit dabei sein. Was aber geht eigentlich im Kopf eines Fotografen vor, der mehrere Jahrzehnte lang unsäglich viel Leid, Tod und Zerstörung gesehen hat? Wie ist es, durch die Arbeit fast täglich in Situationen versetzt zu werden, die Grundwerte wie Humanität und Barmherzigkeit in Frage stellen? Mit diesen Themen beschäftigt sich die Collage CAPA – PORTRAIT EINES KRIEGSFOTOGRAFEN.

 

Robert Capas Bilder von der Landung der Alliierten in der Normandie oder seine Aufnahme eines scheinbar sterbend zu Boden fallenden Soldaten während des Spanischen Bürgerkriegs, sind weltberühmt – sie haben sich fest in das kollektive Gedächtnis der Menschheit eingegraben. Solche Fotos vergegenwärtigen uns aber nicht nur den außergewöhnlichen Augenblick, sie fesseln auch, weil sie künstlerisch durchkomponiert sind: Selbst der ungeübte Betrachter sieht auf den ersten Blick, dass er keinen zufälligen Schnappschuss vor sich hat. Die ästhetische Distanz oder die unmenschliche Distanzlosigkeit, je nachdem wie man es interpretieren möchte, machen die Fotos faszinierend, aber auch angreifbar. Dürfen Leid und Grauen solchermaßen ästhetisiert und damit letztlich vermarktet werden?

 

CAPA – PORTRAIT EINES KRIEGSFOTOGRAFEN beschäftigt sich mit dem kunstvoll arrangierten Tod und verbindet gleichzeitig choreografische und schauspielerische Elemente.

 

Robert Capa (1913–1954), einer der überragenden Fotojournalisten des 20. Jahrhunderts, dokumentierte mit seinen Bildern fünf Kriege auf drei Kontinenten. Wie kein anderer vermochte er, dem Schrecken des Krieges und dem Leid der Zivilbevölkerung in seinen Fotos Ausdruck zu verleihen. Im Indochina-Krieg wurde Robert Capa im Mai 1954 durch eine Mine getötet.

 

Regie: Enrico Urbanek

Choreographie: Carlos Matos

Musikalische Leitung: Michael Schneider

Ausstattung: Tijen Berber

Dramaturgie: Karen Schultze

Bildbearbeitung: Julian Rosenkranz

Projektions-Beratung: Sabine Weißinger, Friedrich Förster (Casa Magica)

Mit: Galina Freund, Carlos Matos, Michael Schneider, Joséphine Schönbach

 

Herzlichen Dank an: Andréa Holzherr, Agentur MAGNUM-Photos Paris; Uli Bausch, VHS-Reutlingen; Uli Reinhardt, Zeitenspiegel-Reportageschule; Sabine Weißinger und Friedrich Förster, Casa Magica

 

Premiere am 24. April 2008

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