Das 13. Opfer UA

von Mischa Bach und Jörg Schade

Jugendstück zur Gewaltprävention, entstanden in Zusammenarbeit mit der Haupt- und Realschule Pliezhausen, gefördert durch die Koordinierungsstelle Kommunale Kriminalprävention der Stadt Reutlingen

 

In Mai 2002 erschütterte der Amoklauf eines Schülers in Erfurt ganz Deutschland. Ein ganz normaler Schul- und Arbeitstag verwandelte sich plötzlich in einen Albtraum. 17 Menschen starben. Die Überlebenden und Hinterbliebenen werden wahrscheinlich ein ganzes Leben lang von den Ereignissen geprägt sein. Die Fragen, die nach einer solchen Tat aufkommen, waren der Auslöser für das Stück DAS 13. OPFER, das die zwei Autoren, Michaela Bach und Jörg Schade, für die Tonne in Zusammenarbeit mit Schülern der Haupt- und Realschule Pliezhausen als fiktive Geschichte entwickelt haben.

 

In einer typischen Kleinstadt irgendwo in Deutschland, mit Schule, Schützenverein, Marktplatz und allem, was dazu gehört, gestaltet sich der Tag wie jeder andere auch. Doch plötzlich verändert ein Ausbruch von Gewalt - ein Amoklauf – alles: Die Illusion einer heilen und sicheren Welt wird zerstört. 12 Opfer fordert der jugendliche Amokläufer, bevor er sich selbst richtet. Der Protagonist, der durch das Stück führt, versucht das Unfassbare zu verstehen. Mit den Mitteln des Theaters versetzt er sich in die fatal entmenschlichten Opfer hinein. Ebenso nimmt er die sprachlos verstummte Perspektive des Täters ein. Immer wieder fragt er sich, was die Beteiligten empfunden haben, aus welchen Lebensmomenten und -träumen sie gerissen wurden. Was hätte den Verlauf der Tat vielleicht ändern, gar verhindern können? Wo fehlte die helfende Hand, wo vielleicht nur ein Lächeln, mit der die tödliche Logik der Gewalt ins Stocken geraten wäre? Indem er Szenen anhält, vorlaufen lässt und immer wieder neue Perspektiven ausprobiert, verleiht der Protagonist den Opfern für einen Moment Gesicht und Stimme. Und er begibt sich immer mehr in den Kopf des Täters hinein, die Gedanken und Gefühlswelt des »13. Opfers«...

 

Form und Inhalt des Stückes gewährleisten hohe Aktualität und großes Interesse bei einem breiten Publikum. Von besonderem Gewinn wird es jedoch im Rahmen der Gewaltprävention an den Schulen sein. Ab Jahrgangsstufe sieben bietet es sich als erlebbares Beispiel und Ausgangspunkt für Diskussionen in entsprechenden Unterrichtseinheiten an.

 

Mitschüler: »Und bei Keller war es so, der wehrte sich nie. Der saß stumm da und hörte sich alles an…ein Typ, also wenn der reinkam, setzte der sich freiwillig in die letzte Bank…«

 

Dr. Michaela Bach, geboren 1966 in Neuwied/Rhein, lebt in Essen. Die Filmwissenschaftlerin arbeitet als Drehbuchautorin, Dramaturgin, Journalistin und Übersetzerin. Zu ihren Prosaveröffentlichungen gehören unter anderem RHEIN IN FLAMMEN (2000), VOLLMOND (2001), FILMRISS (2001), STIMMGEWIRR (2001), HERR S. MUSS STERBEN! und STRIKING DISTANCE (2002). Für DER TOD IST EIN LANGER, TRÜBER FLUß (2002) bekam sie den Martha-Saalfeld-Förderpreis für Literatur (2001). Ihr jüngstes Werk BÜHNENTOD wird 2003 erscheinen.

 

Jörg Schade, 1963 in Bad Pyrmont geboren, arbeitet als Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor. Leiter und Gründer der Pyrmonter Theater Companie. Für die Tonne konzipierte und inszenierte er die erfolgreichen Revuen JETZT GLAUB' ICH, DAS DIE WELT SICH DREHT (2001) und DAMENSALON – EINE REVUE (NICHT NUR) ÜBER DIE SCHÖNHEIT (2002), GÄNSEHAUT – EINE KRIMINALREVUE (2003) und ...MIT VOLLEM MUND – EIN KULINARISCHER ABEND MIT SABINE HOLLWECK (2004).

 

Regie: Enrico Urbanek

Bühne: Tijen Berber

Kostüme: Ursel Winkler

Mit: Lilly-Ann Repplinger, Christiane Schoon, Guido Bayer, Carl-Herbert Braun, und Hendrik Winkler

 

Premiere am 10. März 2004

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