Das Produkt
von Mark Ravenhill
Deutsch von Nils Tabert
In dieser Parodie auf die Medienbranche und Unterhaltungsindustrie versucht ein ambitionierter Filmregisseur einer potentiellen Hauptdarstellerin die ihr in seinem neusten Film zugedachte Rolle schmackhaft zu machen und sie davon zu überzeugen, dass genau sie die Richtige dafür wäre. Während er doch vehement seinen intellektuellen Anspruch betont, bedeutende Referenzen aufweist, seine politischen Aussagen zu Terror, Islam und was es da noch an Schlagworten gibt, die er alle in diesem Film verarbeiten will, herausstellt, redet er sich immer mehr in Fahrt, schildert Actionszenen, schwärmt von großen Gefühlen, erzählt von Sex and crime. Jede einzelne Szene des immer abstruser werdenden Plots malt er intensiv und begeistert aus und stellt ihr diese höchst zweifelhafte Rolle als große Kunst und Erfolgsgarant für ihre Karriere vor. Möchte sie aber diese Frau überhaupt spielen, die ihr hier in den schillerndsten Farben geschildert wird? Kann diese Geschichte den hehren Ansprüchen standhalten? Werden hier nicht – wie so oft - Angst, Leid und reale Konflikte lediglich als reißerischer Aufmacher für einen Action-Film missbraucht? Ist man in diesem Medien-Betrieb trotz allen Anspruchs letztlich nicht doch dem Geld wie den Eitelkeiten unterworfen? Und wie wird das Starlett sich entscheiden?
Regie/Ausstattung: Enrico Urbanek
Mit: Benjamin Hille
Premiere am 07.02.2013
Dauer: ca. 70 min (keine Pause)
Eine süffisant-selbstironische, die schlichten Denkschemata der Unterhaltungsindustrie bloßstellende Mediensatire. − Theater heute