Die Schwiegerväter || Sommertheater

eine Komödie von Carlo Goldoni frei bearbeitet von Wolfgang Hildesheimer

 

Seine Stücke revolutionierten das italienische Theater, indem er die Commedia dell’Arte aus der Erstarrung ihrer streng typisierten Figuren herausführte. Deshalb wird Carlo Goldoni (1707–1793) als der Erneuerer der italienischen Komödie angesehen. Und einige seiner Lustspiele – der venezianische Theaterautor hinterließ mehr als 150 Stücke – gelten bis heute als Meisterwerke ihres Genres. Der Diener zweier Herren mit seiner schwindelerregenden Komik um die Tollpatschigkeit des liebenswürdigen Truffaldino gehört ohne Frage zu seinen erfolgreichsten Erfindungen; aber auch Mirandolina und Der Impressario aus Smyrna erfreuen sich großer Beliebtheit auf deutschen Bühnen. Verblüffende Situationen, spannende Verwicklungen und das lustvolle Spiel mit der Schadenfreude gehören ebenso zu den unangefochtenen Stärken des einfallsreichen Theatermannes wie Sprachwitz, Herzlichkeit und ein feines Gefühl für die Psychologie seiner Figuren.

 

Gründe genug also, in dieser Spielzeit wieder einmal in den Süden zu reisen. Italien ist angesagt in unserem Sommertheater 2006 im Reutlinger Spitalhof. Und auf dem Spielplan steht mit der Komödie Die Schwiegerväter eine der unbekannteren, doch nicht minder turbulenten Schöpfungen Goldonis. Und diese entführt uns wiederum nach Holland:

 

Delft, um das Jahr 1650. Endlich ist Frieden in Europa, und die Menschen widmen sich wieder zivileren Dingen: dem Handel, dem Spiel und – natürlich der Liebe. Armand de la Cotterie, ein junger französischer Offizier, hat sich im Hause eines reichen holländischen Kaufmannes von seinen Kriegverletzungen erholt und sich darüber natürlich in dessen bezaubernde Tochter Julia verguckt. Seine Gefühle werden zutiefst erwidert, doch erscheint die Zukunft für das junge Glück aussichtslos. Armand ist zwar von altem Adel, aber völlig verarmt. Kaum ein passender Schwiegersohn für einen reichen Pfeffersack! Und der schöpft auch bereits Verdacht. Im Eifer des Gefechts gelingt der Tochter jedoch eine List. Sie macht dem Vater weis, nicht sie, sondern ihre Freundin Constanze sei die Auserwählte seines Gastes. Und das gefällt Kaufmann van Haarlem über alle Maßen. Schon malt er sich aus, wie ein in Handelsdingen gänzlich unbegabter de la Cotterie seinen Erzrivalen Bosch – Constanzes Vater – in den Ruin treibt, und schreitet als Vermittler in Sachen Heirat gleich zur Tat. Nur wissen weder Armand noch Constanze schon von ihrem Glück, und auch Herr Bosch scheint wenig entzückt – bis ihm einfällt, den Gegner heimlich mit den eigenen Waffen zu schlagen. Ein äußerst amüsantes und riskantes Spiel beginnt. Doch wer täuscht wen am Ende?

 

Regie: Enrico Urbanek

Bühne/Kostüme: Tijen Berber

Bühnenmusik: Michael Schneider

Kostümarbeit: Tina Löffler

Mit: Carl-Herbert Braun, Antony Connor, Sabine Hollweck, Gianni Meurer, Michael Schneider und Christiane Schoon

 

Premiere am 13. Juli 2006

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