Einsame Menschen

von Gerhart Hauptmann

 

Ein Klassiker, der den Mensch im Dilemma zwischen Moral- und Wunschvorstellungen zeigt, erstaunlich hellsichtig auf Fluch und Segen der Emanzipation blickt und als psychologisches Beziehungsdrama nach wie vor aktuell ist.

 

Johannes Vockerat, ein Wissenschaftler und Philosoph, lebt mit seiner Frau Käthe glücklich auf dem Land. Endlich haben sie ein Kind bekommen und damit die Erfüllung ihrer Ehe gefunden. Während sich die geschwächte Kindsmutter nur schwer erholt, kann sich auch Johannes an seinem Glück nicht freuen. Was er an fortschrittlichen Theorien vertritt, kann er weder mit seiner Frau noch seinen Eltern teilen, geschweige denn sie für sein Leben umsetzen. Doch mit der Studentin Anna Mahr kommt auf einmal ein anderer Wind in die Idylle am Müggelsee. In ihr findet Johannes eine Diskussionspartnerin, die seinen geistigen Höhenflügen nicht nur folgt, sondern sie auch mit neuen Ideen bereichert, ihnen eine eigene Meinung entgegensetzt und so zu einem fruchtbaren, interessanten Austausch beiträgt, der beide euphorisiert: eine verschworene Geistesgemeinschaft, die sich durch intellektuelle Exklusivität oder Bootsausflüge isoliert, wächst heran. Die Weltenbummlerin auf der Durchreise nistet sich zunehmend in der familiären Geborgenheit ein. Eine spannungsgeladene Menage à trois beginnt sich zu etablieren, die Käthes angeschlagenem Gesundheitszustand nicht gerade zuträglich ist.

 

Der allseitige Druck, in dieser Konstellation seinen Platz zu finden und zu behaupten, wächst. Im Spannungsfeld von Trennungsschmerz, Überreizung und ehebrecherischer Banalität zieht Johannes eine drastische Konsequenz.

 

Regie: Anke Bußmann

Bühne: Simone Manthey

Kostüme: Christine Haller

Mit: Kathrin Becker, Galina Freund, Yvonne Lachmann, Charles Lemming, Eric van der Zwaag

 

Premiere am 02. April 2009

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