Hierbleiben… Spuren nach Grafeneck UA

Produziert vom Verein Theater in der Tonne e.V. Reutlingen

In Kooperation mit BAFF [Träger Lebenshilfe und BruderhausDiakonie], der Fakultät für Sonderpädagogik der Päd. Hochschule Ludwigsburg, den BruderhausDiakonie-Werkstätten Reutlingen sowie der Habila GmbH Rappertshofen Reutlingen

 

Sie lebten in verschiedenen Einrichtungen oder bei ihren Eltern, als 1940 die grauen Busse vorfuhren und sie zum idyllisch gelegenen Schlösschen Grafeneck brachten. Wenig später schon wurden ihre Angehörigen und Institutionen vom überraschenden Ableben ihrer Verwandten bzw. Schützlinge informiert. Unter dem Decknamen T4 wurden hier erstmals systematisch und in großem Rahmen Menschen umgebracht, die den Nazis als Behinderung für die Gesellschaft erschienen, mit der perfiden Begründung, dass für ihre Betreuung mehr aufgewandt werden müsste als ihre Arbeitskraft letztlich einbrächte. Innerhalb nur eines Jahres waren es über 10.000 Menschen mit Behinderungen aus ganz Baden-Württemberg und angrenzenden Gebieten, die auf diese Art in eigens dafür eingerichteten Gaskammern in Grafeneck ermordet wurden.

 

Auf ihren Spuren bewegt sich diese spartenübergreifende mobile Produktion, greift Fakten und Hintergründe wie konkrete Biografien Betroffener und ihrer Familien auf und setzt sich assoziativ, spielerisch in ganz unterschiedlichen Kunstformen damit auseinander. Das inklusive Ensemble wird dabei von Künstler*innen ganz verschiedener Bereiche (Tanz, Musik, Medien, bildender Kunst) begleitet. Nach und nach (in einem Zeitraum von September 2020 bis Juni 2021) werden 24 der betroffenen Orte besucht und die Produktion open air zur Aufführung gebracht, mit interaktiven und improvisierten Elementen, durch die auch jeweils der direkte Bezug zum Ort und seinen ehemaligen wie aktuellen Bewohner*innen hergestellt wird.

 

 

Regie: Enrico Urbanek

Ausstattung: Sibylle Schulze

Komposition: Michael Schneider, Sandrow M

Gesangseinstudierung: Ulrike Härter

Musik: Michael Schneider

Choreografie: Yaron Shamir

Übersetzung: Nora Vladiguerov

Multimedia: Friedrich Förster, Sabine Weißinger (Casa Magica)

Bildende Kunst: Jochen Meyder

Projektleitung: Maximilian Tremmel

Assistenz: Annie Beckmann, Selina Diener, Malou Schubert, Maria Stroppel, Luise Wald, Katharina Witte

Schneiderei: Alexandra Hilbertz

Fahrerin: Marielle Borsche

Filmdokumentation: Yvonne Lachmann, Nora Mazurek

 

Mit: Haydar Baydur, Dunja Fuchs, Bahattin Güngör, Cornelius Hoffmann-Kuhnt, Coralie Honl, Seyyah Inal, Daniel Irschik, Roswitha John, Alfhild Karle, Anne-Kathrin Killguss, Santiago Österle, Antje Rapp, Michael Schneider, Gabriele Wermeling

 

Premiere am 17. September 2020, Mosbach

Hier geht’s zur Projektwebsite: www.spuren-nach-grafeneck.de

 

Gefördert von LEADER (Maßnahmenprogramm der Europäischen Union zur modellhaften Förderung innovativer Aktionen im ländlichen Raum) und TRAFO – Modelle für Kultur im Wandel (ein Initiativprogramm der Kulturstiftung des Bundes) sowie Daimler Truck. Der Eigenanteil des Theaters wird freundlicherweise vom Landkreis Reutlingen finanziert.

 
 

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