Internationales Tanztheater XIV
Ein breites Spektrum international renommierter aktueller Tanztheaterarbeiten wird – in dieser Kombination einmalig – in einer abwechslungsreichen Mischung präsentiert:
Inner Demon
Clément Bugnon, Matthias Kass (Schweiz) = company idem
Konfrontation mit der inneren Stimme, dem Drang immer besser, größer, cleverer zu sein, mit Erwartungen die wir an uns selbst und andere haben, mit Ängsten, die Entscheidungen quasi für uns treffen und mit den ganz persönlichen Dämonen. Auch mit Zweifeln, versuchen wir einen Weg zu finden, um mit unserem Unterbewusstsein in Einklang zu schwingen. Dennoch, wie kann man sich den inneren Konflikt vorstellen und wie kann man mit etwas nicht Realem kommunizieren? Inwiefern bringen uns die inneren Dämonen weiter im Leben? Werden wir von ihnen behindert oder helfen sie uns Antworten zu finden? Koproduziert mit TANZHAUS ZÜRICH
In Between [Uraufführung]
Igor Kirov (Mazedonien)
Über das, was man sieht, wenn man jemanden nicht kennt und die Erkenntnis, wer sich wirklich dahinter verbrigt, wenn das Innere nach außen gekehrte sichtbar wird.
Weil…[Uraufführung]
Maura Morales (Kuba) getanzt mit Bahattin Güngör (Türkei)
Zwei sehr unterschiedliche Menschen mit ganz unterschiedlichen Erfahrungen und Körperlichkeiten begegnen sich. Ihre Körper nehmen den Dialog miteinander auf. Erst vorsichtig, dann zunehmend vertrauensvoller, erforschen sie gemeinsam die Begegnung. Neugierig und mit größter Aufmerksamkeit und Offenheit für den anderen spüren sie dem Einfluss nach, den dieses besondere Kennenlernen auf sie ausübt, wie sich diese Erfahrung auf künftige Begegnungen auswirken wird und was sie in ihnen direkt bewirkt.
Musik: Michio
Dis [Uraufführung]
Matthias Kass (Schweiz)
Über die Kurzlebigkeit aller Dinge und die Auswirkung des Fernsehens: Mit einem „Zap“ ist man mitten im Krieg mit dem nächsten bei Omas-Koch-Show: ununterbrochen werden wir berieselt von Bildern und Informationen. Aufnahmefähigkeit und Mitgefühl sinken auf ein Niveau der Gleichgültigkeit. Das führt zum „Disconnected“-Phänomen, weil wir die Ereignisse lediglich sehen und vielleicht auch hören aber nicht riechen oder fühlen. Eine Vermischung in unseren Köpfen und Herzen zwischen Realität und Fiktion ist nicht mehr fern.
Choreografie + Tanz: Matthias Kass; Assistent: Clément Bugnon
Dream.F.H. [Uraufführung]
Yaron Shamir (Israel)
Während ich warte, dabei mich und die anderen beobachte, beschäftigt mich mein Verlangen, mich selbst neu zu erfinden, angesichts des Grabens zwischen Wirklichkeit und Fantasie. Ich bemerke, wie die Welt der Fantasie unvermeidlich zu meiner täglichen Wirklichkeit gehört. Ich werde mir bewusst, dass ich versuche, meine Ängste zu benennen. Angesichts der Fantasie und der Leidenschaft verspüre ich das Verlangen, eine Brücke zwischen beiden Welten zu bauen, die einen endlosen Dialog führen, um ihre Existenz zu rechtfertigen. Im Augenblick gefangen, isoliert von der Welt, suche ich nach Worten, um Schlichtheit zu schaffen, die es erlaubt, sich der Fantasie durch die Wirklichkeit zu nähern. Eine Sekunde, ehe ich den Prozess der Überbrückung beginne zwischen den Welten der Endlosigkeit und des Bewusstseins, rieche ich das Verlangen und bin doch gelähmt angesichts der Notwendigkeit, die Realität zu verändern. Der Drang zur Perfektion innerhalb dieses Prozesses ist gespickt mit Kompromissen. Mit meinem Jagdinstinkt begebe ich mich auf den Weg, Befriedigung zu erlangen. Ertrinkend in den endlosen Möglichkeiten, wie man sich aus einer Welt von Druck und Notwendigkeiten der Süße nähert. Ich bewege mich wie ein blinder Clown auf einer dünnen, grauen Linie zwischen Schwarz und Weiß, zwischen Halluzination und Wirklichkeit. Der Wahnsinn beginnt, wenn diese beiden gegensätzlichen Welten aufeinandertreffen. Was bleibt, ist, Verantwortung zu übernehmen für die Konsequenzen.
Dank an: Thomas Voegele, Michael Braun, Henning Louw
Touch
Igor Kirov (Mazedonien) getanzt mit Wencke Kriemer de Matos (Deutschland)
Sehr persönliche Lebensreise mit intensivem Blick auf schmerzliche Momente (2. Preis beim Choreografiewettbewerb in Belgrad, Serbien, Finalist in Hannover und in Lodz, Polen)
Wunschkonzert (selbstredender Ausschnitt aus abendfüllendem Stück)
Maura Morales (Kuba)
Franz Xaver Kroetz´ Stück über eine Frau, die in der Einsamkeit und Monotonie des Alltags voller ungelebter Träume und sinnlicher Sehnsüchte ihre Sprache verloren hat, stellt Maura Morales eine bilderreiche Traumwelt gegenüber, in der sie ein anderes Leben jenseits alltäglicher Restriktionen entwirft.