Kleine Eheverbrechen
von Eric-Emmanuel Schmitt
aus dem Französischen von Annette und Paul Bäcker
Diese schwarze Komödie voller überraschender Wendungen erzählt die Geschichte einer langjährigen und hart auf die Probe gestellten Beziehung: Der selbstverliebte Krimiautor Gilles findet sich nach einem Unfall ohne Gedächtnis wieder. Für ihn und seine Frau Lisa ist das die Chance eines Neuanfangs unter bewusst zu beeinflussenden Bedingungen. Muss Gilles nicht aber fürchten, dass Lisa nur vorgibt, seine Frau zu sein, die im Krankenhaus seinem Charme erlegen ist und ihn kurzerhand zu sich nach Hause mitgenommen hat? Und ist er wirklich so, wie sie ihn beschreibt, oder nutzt sie vielmehr die Gelegenheit, ihn in ihrer Darstellung des gemeinsamen Vorlebens nach ihren Wünschen zu formen? Gilles erkennt sich darin nicht wirklich wieder. Kann es dann aber noch Liebe sein, wenn sie trotzdem mit dem neuen, so anderen Gilles zusammenlebt, obwohl sie doch vorgibt, den alten geliebt zu haben? Kann man den Partner wirklich kennen? Und wie kam es überhaupt zu dem Unfall? Nach und nach fügen sich Bruchstücke zu einem Bild zusammen und es ist nicht gerade schön, was dabei zum Vorschein kommt. Kann man unter diesen Bedingungen überhaupt weiter zusammenleben?
Bei der gnadenlosen Suche nach der Wahrheit entsteht im intensiven Schlagabtausch, beim virtuosen Jonglieren zwischen Wunschbild und Realität – sowohl von sich selbst als auch vom anderen –, eine große Spannung aber auch sehr viel Komik.
Regie/Ausstattung: Karin Eppler
Es spielen: Chrysi Taoussanis, Gunnar Kolb
Premiere am 27.09.2012
Dauer: ca. 80 min (keine Pause)
Nach eigenen Erfahrungen ist mir klargeworden, dass das Leben als Ehepaar die gewagteste, die gefährlichste Reise ist, die in der Liebe unternommen werden kann. − Eric-Emmanuel Schmitt