Orestie

von Aischylos

in einer Bearbeitung von Daniel Call

 

Eine der tragenden Säulen der Weltliteratur und des Theaters ist diese einzige vollständig erhaltene Tragödientrilogie der Antike, die gleichzeitig mit ihrem modernen Justizgedanken auf unsere heutige Welt verweist:

Ein Familienstreit bis aufs Blut. Vergeltung und Selbstjustiz, die immer wieder neue Opfer fordern. Unbescholtene, die zu Tätern werden und somit die grausame Spirale der Rache weiter ankurbeln.

 

Die fluchbeladene Atriden-Familie stellt sich ihrem Schicksal und wird doch ständig von ihm eingeholt: Klytaimnestra tötet ihren aus der Schlacht um Troja heimkehrenden Mann Agamemnon, der zuvor, um sein Kriegsglück zu erzwingen, die gemeinsame Tochter Iphigenie geopfert hatte. Mit dem Rachemord wird für Klytaimnestra der Weg frei, ihren Geliebten Aigisthos zu heiraten. Doch auch diesem Paar ist kein Friede gegönnt, denn Klytaimnestras Sohn Orest wird vom Orakel genötigt, den Mord an seinem Vater zu vergelten, indem er die Mutter wie auch Aigisthos umbringt. Wer aber wird den Muttermord rächen? Wohin wird das führen? Wie kann man dem Morden Einhalt gebieten, wenn Rache Pflicht ist, eine Tat die nächste impliziert?

 

Die Götter greifen an entscheidender Stelle ein. Und zum ersten Mal steht der grausigen, sinnlos immer weiter getriebenen archaischen Blutrache das juristische Prinzip eines gesetzlich geregelten Gerichtsverfahrens entgegen.

 

Regie: Daniel Call

Schneiderei: Kathrin Röhm

Mit: Barbara Ferun, Galina Freund, Rüdiger Götze, Marcus Lachmann, Yvonne Lachmann, Rose Vischer, Eric van der Zwaag

 

Premiere am 16. Oktober 2008

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