Papas UA
von Olof Willgren
Nachdem das Stück PAPAS (Originaltitel: FARSOR) von dem schwedischen Autor Olof Willgren erfolgreich – nicht nur in Schweden, sondern in ganz Skandinavien – über die Bühnenbretter gelaufen ist, liegt das Stück nun endlich in deutscher Übersetzung vor.
Sie sind Arbeitskollegen; alle drei sind Männer, Väter und – geschieden! Und das verbindet sie. An ihrem Arbeitsplatz versuchen sie die Probleme, die im Kielwasser ihrer Scheidungen gefolgt sind, zu bewältigen. Nach der Trennung müssen sie darum kämpfen, ihre Kinder regelmäßig zu sehen, und zum Teil sind sie völlig überfordert von den Anwälten ihrer Frauen und den Einschränkungen, denen sie sich unterordnen müssen. Der junge Familienvater Peter steht noch leicht unter Schock, nachdem seine Frau Stephanie die Tatsachen auf den Tisch gelegt und ihre gemeinsame Tochter zu ihrem neuen Wohnort mitgenommen hat. Ulf, der etwas »fortgeschrittene« Exmann und Wochenend-Papa wechselt zwischen dem Gemütszustand von Kapitulation und Hoffnung, verliert sich gelegentlich in Wortgefechten mit seiner Exfrau und muss sich auch den aufwühlenden Fragen seines kleinen Sohnes stellen. Thorsten, der schon seit Jahren geschieden ist und die Probleme seiner Kollegen aus der Perspektive der Vergangenheit betrachtet, übernimmt die Rolle des Philosophen und den drei Vätern. Mit Witz und Kummer tauschen die drei Kollegen ihre Erfahrungen aus, spielen Szenen – im übertragenden Sinn – und Gespräche nach. Und die ganze Zeit wird das Vater-Sein dem Mutter-Sein gegenübergestellt – und hiermit brennend aktuelle Themen unserer Trennungsgesellschaft behandelt. Geradezu tragikomisch und sehr bezeichnend (!) ist, wie unterschiedlich die Gespräche aus der Perspektive der Mütter und der Väter aussehen.
Sehr ehrlich schreibt Olof Willgren über das Thema Trennung, Sorgerecht und die in manchen Situationen geradezu unmögliche Kommunikation zwischen Mann und Frau.
Regie/Ausstattung: Steffen Kaiser
Mit: Carl-Herbert Braun, Thilo Prothmann, Jörg Schade
Premiere am 2. März 2002