Richard II.

von William Shakespeare

 

RICHARD II ist ein Schauspiel des Umbruchs. Als Historisches Drama ist es weit mehr als die Beschreibung eines Königsmordes im Jahre 1400. Shakespeare stellt im ersten Teil der Lancaster-Tetralogie auf der Schwelle zum 17. Jahrhundert die Machtfrage, eröffnet das Spiel um ihre Legitimation und verweist auf die Vergänglichkeit jedes Herrschaftsanspruchs. Auch Elisabeth I. bemerkte das. Entrüstet äußerte sich die alternde Monarchin über das erfolgreiche Stück des Theaterstars aus Stratford: »I am Richard II., know ye that not?«

 

Als letzter, degenerierter Herrscher eines gottgesalbten Königshauses steht Richard II. für Prunksucht, Willkür und Entscheidungsschwäche. Er hat das Land herabgewirtschaftet. Die Kassen sind leer, und die Korruption ist auf dem Höhepunkt. Doch statt den Tatsachen ins Auge zu sehen, vertraut er auf die längst ins Wanken geratenen Fundamente seiner Autorität und verliert sich in der Mystik seines Gottesgnadentums. Eine Reihe fataler Fehlentscheidungen und schamloser Überschreitungen leitet seinen Niedergang ein. Der von Richard verbannte Vetter, Henry Bolingbroke, kehrt in Abwesenheit des Königs vorzeitig nach England zurück und fordert die Rückgabe der enteigneten Güter. Kampflos lässt sich Richard II. nach seiner Heimkehr aus Irland verhaften und tritt Henry kurz darauf die Krone ab. Im Kerker stirbt er einen jämmerlichen Tod. Doch auch der neue König, Heinrich IV., steht nur am Anfang weiteren Blutvergießens.

 

Geboren vermutlich am 23. April 1564 in Stratford-upon-Avon, entstammte William Shakespeare einer begüterten Bürgerfamilie. Um 1586 ging er nach London. Als der – spätestens nach dem Tod seines Zeitgenossen Christopher Marlowe – erfolgreichste Bühnenautor seiner Zeit und Teilhaber am Globe Theatre kam er rasch zu Wohlstand. Obwohl er fast ausschließlich für das Theater des Volkes schrieb, war er auch am Hof geschätzt, und seine Truppe genoss zeitweilig als King's Men königliche Protektion. Um 1611 zog sich Shakespeare von der Bühne zurück und ließ sich wiederum in Stratford nieder, wo er 1616 in der Trinity Church beigesetzt wurde.

 

Regie: André Bastian

Bühne und Kostüme: Michael Bachmann

Mit: Carl-Herbert Braun, Daniel Brockhaus, Antony Connor, Sabine Hollweck und Christiane Schoon

 

Premiere am 20. Oktober 2005

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