Sex Drugs Rock&Roll DE

von Eric Bogosian
Was ist aus den glühenden Anhängern des »Rock’n’Roll« und ihren Idealen geworden? Wie stehen sie zu den alten Lebensentwürfen? Will man das heute noch so? Voll schwarzen Humors zeigt Bogosian in einem vermeintlich selbstbewussten Amerika der Hoffnung und der Freiheit Charaktere am Rande der Lebenstüchtigkeit, von denen jeder einzelne - ohne sich dessen bewusst zu sein - beweist, dass die Lebensstil-Parolen der 70er Jahre in einem Klima sozialer Verunsicherung und Ungleichheit entweder zur Selbstzerstörung oder zur Zerstörung Anderer führen. Da erzählt u.a. ein etablierter Rock-Musiker von seinen Drogen-Exzessen und seiner Läuterung durch einen TV-Prediger, ein Hengst prahlt mit den Vorzügen seiner Potenz, ein Musikindustrieller mogelt sich durch Familienidyll, Sexaffäre und rücksichtslose Gewinnorientierung, der begeisterte Bericht von einem ausufernden Junggesellenabschied kündet vom verachtenden Frauenbild. Dabei entlarvt schon die Art, wie sie darüber sprechen, ihre abgrundtiefen Ängste wie auch das wackelige Lügengebäude ihrer Ideale, an die sie sich als Lebensinhalt doch klammern.
Gewidmet den »befreundeten Künstlern, die so früh von der AIDS-Pest hingerafft wurden«, führen Bogosians zynische Charakterstudien ein Gesellschaftsbild vor, das den perfekten Nährboden für körperliche wie seelische Infektionen bildet. Das am Broadway gefeierte und europaweit außerordentlich erfolgreiche Stück wird nun erstmals in deutscher Sprache zu erleben sein. Heiner Kondschak, selbst überregional erfolgreicher Autor, Regisseur, Schauspieler und Musiker in Personalunion, stellt sich der darstellerischen Herausforderung des virtuosen Rollenwechsels.
Regie und Ausstattung: Enrico Urbanek
Es spielt: Heiner Kondschak
Premiere am 02. Oktober 2008
Dauer: ca. 2 Std. (inkl. Pause)
Heiner Kondschak gibt all diesen Typen sein Gesicht und brilliert zugleich darin, sie individuell durchaus krass zu unterscheiden. Dabei zieht er virtuos das kabarettistische Register und bringt sich auch als Musiker ein. − GEA 04.10.08