Töchter des Jihad UA
Eine szenisch-dokumentarische Collage von Barbara Herold
Koproduktion von dieheroldfliri.at mit KosmosTheater Wien und Theater Reutlingen Die Tonne
Was treibt europäisch sozialisierte Mädchen und junge Frauen dazu, sich von Familie und Gesellschaft ab- und der sektiererischen Ideologie eines extremistischen gewaltbereiten Islam zuzuwenden, aus dem sicheren Europa mit allen Freiheiten in das Kriegsgebiet des »Islamischen Staates« zu reisen und als Frau eines IS-Kämpfers ein gottesfürchtiges Leben zu führen? Und was hat das mit dem Islam zu tun, wenn es mit dem Islam zu tun hat?
Per Skype oder Facebook werden ihnen Paradiese versprochen, Hochzeiten mit Islamisten schon im Vorfeld arrangiert – gleichzeitig ist dieser Zustrom von jungen Frauen ein großer Propagandaerfolg des IS, denn für den Bevölkerungsaufbau müssen Familien gegründet werden.
Ausgehend von authentischem Material aus Blogs, Ratgebern und Facebookeinträgen von jungen Jihadistinnen, Videobotschaften der IS-Propaganda, Erläuterungen zur islamischen Religion sowie Aussagen betroffener Eltern werden in collagierter Form die verschiedenen Etappen der ideologischen Indoktrination und das Leben dieser jungen Frauen im IS beleuchtet.
Ein trotz der Brisanz des Themas mit viel Humor und satirischen Elementen vermittelter szenisch-dokumentarischer Bilderbogen über Kinder, Küche, Kalaschnikow und das wahre Leben im IS. Die in Koproduktion entstandene Inszenierung hatte bereits im Frühjahr 2016 Premiere in Österreich und ist nun ab Herbst in Reutlingen zu erleben.
Regie: Barbara Herold
Ausstattung, Video: Caro Stark
Choreographie: Anne Thaeter
Mit: Maria Fliri, Diana Kashlan, Peter Bocek
Premiere am 13.10.2016 / Planie 22
Dauer: ca. 90 min, keine Pause
Ein spannender, streckenweise nicht unkomischer Theaterabend, der aufklären, sensibilisieren und warnen will … Ein theatraler Versuch, die Gesellschaft zusammenzubringen, nicht auseinanderzudividieren. —
Tipps (Wien), 26.04.16