Unter dem Milchwald
Ein Spiel von Dylan Thomas
Deutsche Nachdichtung von Erich Fried
Die Häuser schlafen bei Nacht in den Straßen von Llareggub, einer kleinen walisischen Hafenstadt. Was geschieht hinter den Fenstern? Was geschieht in den Schlafzimmern? Was geschieht hinter den Augen der Schlafenden, bis der erste Hahnenschrei und die Raus-aus-den-Betten-Glocke den Anbruch dieses einen, neuen Frühlingstages verkündet?
Als ein »Spiel für Stimmen« bezeichnet der 1914 in Südwales geborene Dichter Dylan Thomas sein Werk UNTER DEM MILCHWALD (UNDER MILK WOOD) und er lädt uns persönlich ein, an den Stimmen der träumenden Einwohner teilzuhaben, denn: »Nur du kannst hören und sehen, hinter den Augen der Schläfer.« Thomas macht uns zu Zeugen allzu menschlicher Wünsche und Sehnsüchte, von guten und bösen Absichten, Ahnungen und Verzweiflungen. Die Offenheit, mit der er dabei vorgeht, ist schockierend und berührend zugleich. Der Mensch im Widerstreit zwischen Wirklichkeit und Traum ist das Thema seiner Dichtung.
Nach der Auseinandersetzung mit dem dokumentarischen Sprachstil von DER KICK beschäftigt sich das tonnejugendforum in dieser Spielzeit mit der bildgewaltigen Poesie eines Dichters, dessen Werk einen Sonderstatus im Kanon der Weltliteratur einnimmt. Am 1. Oktober 1966 kam UNTER DEM MILCHWALD in einer Inszenierung von Andreas Weber-Schäfer erstmalig am Theater Reutlingen Die Tonne zur Aufführung. Diese Neuinszenierung steht also ganz im Zeichen unseres 50-jährigen Jubiläums!
Regie/Ausstattung: Eric van der Zwaag
Komposition: Sebastian Hammerschmidt
Theaterpädagogische Mitarbeit: Anke Geßner
Mit: Liliane Bauer, Emir Baydur, Okan Cömert, Ismail Erol, Jule Hartmann, Julia Honigberger, Antonia Leichtle, Sara Scacciante, Elisabeth Schönhuth, Pauline Tempel, Sabrina Wachter
Premiere am 11. Juni 2009