Urban Wolves UA
Tanztheater von Yaron Shamir
Städte prägen die Menschen, die sie bewohnen. Sie geben Richtungen und Wege vor, setzen Grenzen und bilden Hindernisse. Nicht selten erscheinen sie deswegen fremd und abweisend. Yaron Shamirs spartenübergreifende Choreographie setzt an diesem Gefühl der Fremdheit in der Stadt an. Statt aber den Rückzug aus dem städtischen Raum zu idealisieren, zeigt er Körper und Bewegungen, die in ihrer Schnelligkeit, Präzision und Kraft dessen Strukturen aufnehmen, für sich nutzen und ihn sich so zu Eigen machen.
»Urbane Wölfe« sollen seine Tänzer*innen werden; sich im Raum bewegen, als sei dieser ihre natürliche Umwelt. Dabei geht es nicht um die Frage, wer hier »Jäger« oder »Gejagter« ist, es geht um Souveränität und nicht zuletzt um Eleganz: »We’re not hunting the beast, we are the beast.«
Als urbaner Jäger entwickelst du Geschicklichkeit. Du bist schneller und stärker, aber die wertvollste Fähigkeit ist die, andere dahin zu führen, wo du sie haben möchtest. Das ermöglicht es dir, auf deinem eigenen Spielfeld zu gewinnen, ohne der Stärkste sein zu müssen. Du musst wolfsgleich gerissen sein und dich an der Grenze zur Grausamkeit bewegen − ernsthafteste Dinge mit der größten Eleganz vollbringen.
Selbst als einsamer Jäger musst du in die urbanen Gebiete. Du musst ständig deine Fähigkeiten trainieren und so hungrig bleiben wie am ersten Tag, damit dir die ideale Jagd gelingt. Da ist kein Platz für Selbstzufriedenheit oder um Schwäche zu zeigen. Du magst der Beste sein, aber alle beobachten dich, und sie warten darauf, dass du scheiterst. Wölfe in schwarzen Anzügen, die andere Wölfe jagen.
Yaron Shamirs Arbeitsweise ist konzeptbasiert. Die Bewegungen unterstreichen das Konzept und generieren wieder neue inhaltliche Aspekte aus sich heraus. Aus diesen Bewegungen entsteht eine neue projekt- oder ideenspezifische Bewegungssprache. Starke physische Präsenz und das Zusammenspiel schneller Bewegungen und stiller Momente spielen große Rollen.
Die reizvolle Verbindung von Tanztheater mit Schauspiel hat der erfahrene Choreograf vor einigen Spielzeiten schon in »Sieben Sekunden« an der Tonne sehr beindruckend umgesetzt.
Konzept/Choreografie/Ausstattung: Yaron Shamir
Musik: Sandrow M
Text: Daniel Tille, Yaron Shamir
Übersetzung: Thomas Vögele
Mit: Daniel Tille (Schauspiel), Konstantinos Papamatthaiakis, Priscilla Pizziol, Nora Vladiguerov, Tobias Weikamp
Premiere am 07. November 2019 / Tonne 1
Dauer: ca. 1 Std., keine Pause
Hinweis: während der Vorstellung wird an einer Stelle ein Stroboskop-Effekt eingesetzt. Bei Epileptikern oder epilepsiegefährdeten Personen könnte dieser unter Umständen einen Anfall auslösen.
gefördert aus Projektmitteln des Landes Baden-Württemberg - Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst
Trailer
Abendkasse/Premiere | 20,- € reg. 14,- € erm. |
Familienpass 55,- € bis zu 2 Erwachsene, 4 Kinder; gilt nicht bei Premieren |
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Vorverkauf | 18,- € reg. 12,- € erm. |
Gruppe ab 10 14,- € reg. 9,50 € erm. |
Familienpass 50,- € bis zu 2 Erwachsene, 4 Kinder; gilt nicht bei Premieren |
Vereinsmitglieder | 10,- € | ||
Schulklasse | 6,- € Schüler_innen | ||
Gutscheinheft 4 x allein oder 1 x zu viert - außer an Silvester - |
4 x 6,- € Schüler_innen 4 x 8,- € Student_innen |