Willst du mit mir gehn, Achilles? UA

Szenen aus PENTHESILEA von Heinrich von Kleist
Mit der Amazonenkönigin Penthesilea begegnen wir auch einer Pubertierenden, deren sexuelle Initiation unmittelbar bevorsteht. Im Krieg der Amazonen gegen die Griechen verliebt sie sich in den Krieger Achilles. Das traumhafte Empfinden dieser Verliebung steht der bestialischen Wirklichkeit des Krieges gegenüber. Nachdem Penthesilea Achilles wiederholt unterliegt, der verliebte Krieger sie jedoch verschont, übernimmt das Volk der Amazonen quasi die Elternrolle: es versucht, die aufgewühlten Gefühle der Königin zu schützen, und täuscht vor, Penthesilea habe in der vorletzten Schlacht Achilles besiegt und nicht er sie. Der Geliebte selbst klärt sie schließlich auf. Enttäuscht und mit gekränktem Stolz wird das sehnsuchtsvolle, körperliche Haben-Wollen Penthesileas durch ein ehrgeiziges Besiegen-Wollen ersetzt. In Kleists Trauerspiel führt der Krieg unter dem Einfluss rauschhafter Verliebtheit zum Ausnahmezustand. Übersteigerte Stimmungsschwankungen und heftige emotionale Reaktionen sind die Folge, - typische Merkmale auch für die Pubertät mit ihrer erotischen Sensation und explodierender Lebensenergie. Sie steht im schlechten Ruf, die von ihr Betroffenen vermehrt in problembelastete Situationen zu führen. Vor allem, wenn diese Situationen von pubertätsfernen (erwachsenen) Strukturen bestimmt werden, da diese gesprengt werden müssen, um die eigenen zu erfahren. Ein Ausnahmezustand. Das jugendforum nimmt sich dieses Stoffes an. Das kann zu übersteigerten Stimmungsschwankungen und heftigen emotionalen Reaktionen führen.
Regie/Ausstattung: Eric van der Zwaag
Theaterpädagogische Mitarbeit: Anke Geßner
Mit: Ruth Aim, Emre Batman, Liliane Bauer, Theresa Baumann, Anna-Lena Brückner, Eva Conte, Ismail Erol, Jule Hartmann, Rabea Immer, Hannes Langanky, Antonia Leichtle, Jasmin Raisch, Sara Scacciante, Chayenne Tasche, Marc-Etienne Thon, Sabrina Wachter, Katharina Wesse-Bothe, Lilja van der Zwaag
Premiere am 23. Juni 2011
open air an der hinteren Rampe der Planie 22
Dauer: ca. 1 Std. 15 Min. (keine Pause)